Das Internet, unendliche Weiten, unendliche Bandbreiten. Bewegte Bilder galten noch vor wenigen Jahren als technisch zwar möglich, aber praktisch zu datenschwanger, um wirklich ganz breit genutzt zu werden. Das hat sich inzwischen geändert. Wer wissen will, wie der neue Song von XY klingt, erkundigt sich längst bei Youtube. Bild ist keine Bremse mehr, sondern Mehrwert.
Kein Wunder, dass man Internet-Videos bei zunehmender Nutzung auch finanziell ausschlachten will. Da kamen zuerste die Internet-Celebrities, die es irgendwie schafften, aus ihren YouTube-Link of fame Kohle zu machen. Dann die Werber mit teilweise geglückten, teilweise mehr peinlichen Ansätzen in Sachen Viral-Marketing. Und – eher neu und noch kaum gut geglückt – der Versuch, kleine Internet-Serien zu entwickeln. Das scheitert in aller Regel daran, dass sich Klicks nicht so ohne Weiteres 1:1 in Dollar umwandeln lassen und diese Serien dann Mangels Mutes eher billig produziert sind. Auch das hat Charme und geht manchmal gut, allerdings dann eher zufällig.
Jetzt tut sich neues am Markt. Lexus, eigentlich japanischer Automobilproduzent der gehobenen Preisklasse und Teil des Toyota-Konzernes, gönnt sich mit L Studio eine eigene Video-Plattform zu Marketing-Zwecken. Qualität soll auf die ohnehin schon schicken Autositze abfärben, und nicht Geld mit Page-Impressions gemacht werden. Das klingt luxoriös, aber vernünftig. Passt also auch zur Marke irgendwie. Und dass man Lisa Kudrow als Produzentin, Autorin und Hauptdarstellerin einer eigenen Web-Serie gewinnen konnte zeigt wohl, dass sich das auch Leute gedacht haben, die sich ein bisschen auskennen.
Die Friends-Darstellerin, nicht gerade bekannt für ihre Rollenvielfalt, aber in denen die sie so spielt wohl mehr als brilliant, gibt in “Web Therapie” eine Psychotherapeutin, die ihre Patienten in wöchentlichen 3-Minuten-Onlinesitzungen behandelt. Stofflich und formal also webby as hell. Und nach dem erfolgreichen “In Treatment” das nächste innovative Format mit Psychotherapie-Schwerpunkt.
hehe, danke für die erwähnung. bald auch vice versa. aber du gehst eh leicht zum zeichnen.