Da wartet meine Mama in Oberösterreich auf meinen Muttertagsbesuch, und ich sitz hier fest, weil alle Straßen gesperrt sind. Harley-Treffen in Wien. Grimmig schaun nicht vergessen!
Ich hab ja schon Vespa-Treffen nicht verstanden. Sowas gab’s in meiner Jugend. Ich hab mich immer gefragt, was man da macht. Und warum man andere Leute treffen will, nur weil die das gleiche Dings besitzen wie man selbst. Es gibt ja auch keine H&M-Hemd- oder American Apparel-Unterhosen-Treffen. Keine Ausgemachten zumindest.
Den Mythos Harley schnall ich auch nicht, aber immerhin schaut’s lustig aus. Meine jugendlichen Erfahrungen als Jung-Vespa-Fahrer sagen mir allerdings, dass Menschen mit “richtigen” Motorrädern Vespa-Fahrer ziemlich luschi finden. Damals wurde man auf Kirtagen mit Schaumrollen beworfen und es empfahl sich ein manueller und olfaktorischer “Hat mir jemand in den Helm gepisst”-Test, wenn man den Roller mal unbeaufsichtigt wo stehen lassen hat. So wild sind die Zeiten wohl nicht mehr, und Wien ist im Vergleich zum Sauwald ja auch ein sehr kosmopolitisches und tolerantes Pflaster. Trotzdem hab ich beschlossen, mit meiner Fahrt zum Bahnhof ein bisschen zu warten bis die Luft wieder rein ist.
Und Mama, ich komm dann erst am Abend…