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Gender Bender bei GNTM? Naja, ein bisschen…

Das war ja mal ein Cliffhanger. Da muss man eine ganze Folge ungesehen auslassen, und dann gehts genau dort weiter, wo’s vor zwei Wochen aufgehört hat. Praktisch. Katharinas Abschied hab ich versäumt, das ist zu verkraften. Dafür geht es heute dann gleich zur Sache. Gina-Lisa und Sarah in Tränen aufgelöst im Kampf ums letzte Foto, das dann keine haben will, weil dann ja die andere rausfliegt. Und ich hatte natürlich Recht: Endstation für Gina-Lisa. Schluss mit dem Assi-Dream-Team.

Tschak, die Bohne

Es folgt: ein interessanter Ausflug in die Welt der Drags. Falsche Bärte werden in die samtenen Gesichter geklatscht, Hüte und Perücken ausgeteilt, die Kleidchen und Tops gegen Anzüge und Lederjacken getauscht. Drei brasilianische Transen werden vor den Vorhang geholt, jede in etwa soviel an Masse wie drei Topmodel-Kandidatinnen gemeinsam. Vom Bauarbeiter über den Rocker bis zum Flamenco-Tänzer werden alle Stereotype durchgespielt. Das kann man in dem Fall allerdings schon alleine deshalb nicht wirklich bekritteln, weil da auch echte Drag-Kings und Queens oft in nichts nachstehen. Ich erinnere mich mit Schaudern an eine Sendung am Wiener Community-TV-Sender Okto, bei dem Drag-Kings sich gegenseitig Tipps gaben, wie man männlich geht. Well…

I Bet She WinsZurück zu Germany’s Next Topmodel: Die zarten, jungen Frauen als Männer, drei Transen-Bären an ihrer Seite, das ergab dann doch viele interessante Bilder. Und leider ein paar unangenehme Überraschungen, was die Berührungsängste einiger Kandidatinnen mit ihren Shooting-Kolleginnen betrifft. Gisele fühlte sich zum Beispiel sehr, sehr unwohl: “So eine Transe war noch nie so nah an mir dran, und die fassen einen dann auch immer gleich an.” Puh, ja, eklig.

Darf man sich von ausgerechnet von Heidi Klum einen Crashkurs in Gendertheorie erwarten? Wohl eher nicht. Und insofern ist es wohl ein echtes Knopf-im-Hirn-Highlight, wenn Rachel verzweifelt versucht, einen männlichen und doch femininen Ballett-Tänzer darzustellen.

Und weil wir gerade ein bisschen beim Thema sind: Es gibt inzwischen auch einen Fragebogen zum Casting von Germany’s Next MALE Model. Die Frage hab ich ja in letzter Zeit öfter mal im Expertenkreis erörtert: Was würde sich ändern, wenn das ganze mit Männern stattfinden würde. Der Fragebogen endet mit: “Kannst du dir Pfingsten 2008 komplett frei nehmen?”. Da glitzert also schon die Antwort als Silberstreifen am Horizont. Wenn zu den Typen dann bei Fotoshooting auch ein Fotograf meint: “Dreh sie, pack sie, hau ihr auf den Po!. Mach alles was ein Rocker macht!”, dann nehm ich das aber nicht so gelassen wie heute.

Und meine persönliche Ohnmachts-Attacke des Tages: Nach diesem Dialog “Immer ist irgendwas. Das ist alles so ein bisschen lustlos”. – “Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass wir im normalen Leben,… ein Fotoshooting mit so einer Transe würde ich niemals annehmen.” keine SMS-Nummer eingeblendet zu bekommen. Ich hätte mit meinem gesamten Taschengeld dafür gegeben, dass diese furchtbare Person vom Bildschirm verschwindet.

3 Comments

on “Gender Bender bei GNTM? Naja, ein bisschen…
3 Comments on “Gender Bender bei GNTM? Naja, ein bisschen…
  1. Seit unserem letzten Gespräch schau ich ja immer ganz gespannt in das Kasterl rechts, was Google denn meint, dass zu deinem Artikel passt. Der Lehrerkalender hat mich allerdings schon ein bisschen überrascht, da fehlt mir jetzt akut die sozialwissenschaftlich fundierte Erklärung dafür…

  2. Pingback: Ask Google: Sechs neue Fragen zum Tag | elab|or|at

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