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Hart aber fair: Castingshows

Die ARD-Sendung hartaberfair hat zwar schon den Grimmepreis, den Bayrischen Fernsehpreis und den Deutschen Fernsehpreis gewonnen, an mir ist sie bisher spurlos vorübergegangen. Bei Themen wie “Arm durch Arbeit – Wie Staat und Wirtschaft die Bürger plündern” oder “Dick, dicker, deutsch – Wer macht uns so fett?” auch keine große Überraschung, finde ich. Wobei natürlich auch das vielleicht ganz großartige Sendungen waren.

Aber während ich mich noch über schwules Zielgruppenmarketing aufrege, erreicht mich über Skype der entscheidende Hinweis: “Tolle Sendung in der ARD”. Und siehe da: “Superstar statt Fleißarbeit – verfällt ein Land dem Castingwahn?”. Auch kein toller Titel, aber immerhin mein Thema.

hart aber fair abfotografiert

Da kommt man jetzt ein bisschen vom Hundertsten ins Tausendste. Die Kurve von der gedemütigten Casting-Teilnehmerin über Daniel Kübelböcks Hörbuch zu einem Crash-Kurs Personalmanagement (Was ist ein Assessment-Center? Was ist Banchmarking?) ist nicht leicht zu kratzen, da hat man sich leider öffentlich-rechtlich übernommen. Ein etwas zwanghaftes Abgrenzungs-Bedürfnis gegen den schlichten Boulevard.

Aber alles in allem: Nicht uninteressant. Daniel Kübelböck plaudert aus dem Nähkästchen, Thomas M. Stein macht einen auf abgeklärt, Joy Flemming gibt die Weise Dame (das steht ihr nicht!). Und Henryk M. Broder, seineszeichens Spiegel-Autor. Der war entweder völlig überfordert, weil er eine Kamera gesehen hat, oder er ist immer etwas… seltsam. Realistischer ist wohl die zweite Variante. Dann handelt es sich aber leider um einen eher unsympathischen Zeitgenossen. Unfähig oder zumindest unwillens auch nur eine vernünftige Aussage zu treffen.

Hart aber fair abfotografiert

75 Minuten Diskussion und Zuspielbeiträge nachzuerzählen mag ich mir jetzt nicht antun. Aber wer Zeit und Lust hat und sich bisschen fürs Thema interessiert: Die Sendung gibt es als ein paar Wochen lang als Audiopodcast, noch länger sogar als Web-TV auf den Seiten der ARD.

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